Stöcke sind nicht nur was für Pensionisten

Stöcke sind nicht nur was für Pensionisten

Der Mozart 100 heuer im Juni war der berühmte Tropfen, der mich endgültig dazu animiert hat, mir endlich Stöcke zuzulegen.

Lange habe ich schon überlegt – nicht unbedingt nur zum Laufen, sondern auch zum Wandern. Das Wissen, das hier nur gute – und damit teure Stöcke – sinnvoll sind, hat mich bis jetzt davon abgehalten.

 

Aber 103 km und vor allem 4.500 HM sind ohne Stöcke nicht ganz so sinnvoll…

Meine Internet-Recherchen und Fragen in diversen Facebook Gruppen haben die Empfehlung für faltbare Stöcke und eine relativ klare Präferenz für LEKI gegeben, die zweite Wahl Black Diamond.

Also hin zum Laufgeschäft meines Vertrauens, zu Trail Dog Running. Ed hat sowohl Leki, als auch Black Diamond Stöcke – nach einer kurzen Beratung hat er mir allerdings Stöcke von Scott empfohlen.

Preislich liegen alle so um die EUR 150,00, gewichtsmässig ist der Unterschied wahrscheinlich messbar, aber nicht unbedingt spürbar.

Auch von der Qualität meint er, das alle drei Marken aus seiner Erfahrung gleich gut sind. Warum dann die Empfehlung für den Scott ?

Relativ einfach: An sich brauchst du Bergauf eine andere Stocklänge als Bergab oder auf der Ebene. Der Scott hat dafür ein relativ langes Griffstück und damit kannst du die Länge quasi regulieren.

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Gestern war ich das erste Mal Laufen – die U4-U4 Strecke (Heiligenstadt-Hütteldorf, 28 km, 860 HM)

Ein wesentlicher Punkt, der mich vorab beschäftigt hat war, wohin mit den Stecken, wenn ich sie nicht brauche ? Meine Anfrage im Ultraläufer-Forum auf Facebook brachte viele wirklich freundliche und kompetente Antworten – aber keine eindeutige Lösung für mich…. In der U-Bahn von Hütteldorf (wo ich mein Auto abgestellt habe) nach Heiligenstadt hatte ich Zeit, mir das in Ruhe zu überlegen…

Die einzige Lösung, die mir so eingefallen ist, hat sich dann als eine richtig Gute herausgestellt: Ich stecke die zusammengefalteten Stecken mit der Spitze nach unten in die Halterung für die Trinkflaschen und fixiere sie mit dem Gummi der 4D Halterung. Damit sind die Stöcke sicher und stabil befestigt, lassen sich während dem Laufen abnehmen und wieder einstecken ohne den Rucksack runter nehmen zu müssen und sind sogar so fest, das ich den Rucksack mit den befestigten Stöcken runter nehmen kann.

Zwei Optimierungspunkte sind mir während dem Laufen noch aufgefallen:

a) Der 4D Gummi ist nicht ganz optimal, hier habe ich jetzt einen festeren Gummi am Rucksack befestigt

b) Ich werde mir noch ein Sackerl besorgen, in das ich den unteren Teil der Stöcke reinstecken kann, bevor ich sie in die Trinkflaschenhalterung stecke – damit gehen sie besser rein, verschmutzen mir den Rucksack nicht und beschädigen die Tasche nicht

Und so schaut es dann aus

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Wie war jetzt der erste Lauf mit den Stecken ?

Mein Hauptproblem war sicherlich, das ich die Stecken zu selten rausgenommen habe – an sich zahlt es sich aus, sie bei jeder Steigung zu benutzen.

Ich habe sie bei der ersten, großen Steigung verwendet – bei der Nase am Leopoldsberg hinauf. Bedeutet (für die die die Nase nicht kennen): Auf ca. 1,5 KM ungefähr 270 HM auf Asphalt und Stiegen

Und ich muss sagen, ich war extrem positiv überrascht. Die Anstrengung in den Beinen war spürbar geringer, dafür habe ich gespürt, das ich mehr an meinen Armen arbeiten muss, da die dabei sehr angestrengt werden. Die breiten Handschlaufen erlauben auch, das das abdrücken nicht direkt über den Stock geht, sondern über die Handschlaufe, was die Hände entlastet.

Das nette an der Nase ist, das Du fast ganz oben mit einem super Ausblick belohnt wirst

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Überhaupt sind auf der Strecke immer wieder richtig gute Ausblicke über Wien

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Von den Trails gefällt mir die Lainzer Tiergarten Runde besser – wahrscheinlich gibts auch auf dieser Strecke schöne Nebenwege, die auch zum Ziel führen.

 

Überrascht hat mich, das die 28 km relativ problemlos funktioniert haben – was einerseits bei meinem Lauftrainings-Zustand nicht selbstverständlich ist, andererseits ist Freitag ja mein Nuller Tag, d.h. ich bin um 15:00 Uhr weggelaufen und habe das letzte Mal am Donnerstag Abend gegessen. OK, ich habe kurz vor dem Lauf einen Energie-Riegel gegessen und ca. nach 20 km noch einen zweiten.

Und ich habe ca. alle 8 km eine Zucker/Salz Tablette genommen, die Ed von TrailDog Running empfohlen hat

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(Das Ei dient nur dem Größenvergleich…)

Gefühlt haben die mir auch geholfen – werde ich beim Mozart alle 5 km nehmen

 

Sicher geholfen hat auch die Sporthalle mit dem Training – ich merke das dieses Ganzkörpertraining sowohl muskulär, als auch von der Beweglichkeit für Laufen sehr viel bringt – vor allem mehr Rumpfstabilität.

Und die MovNat Stunden waren auch sehr hilfreich bei dem Lauf – Danke Kathi ! Bin leider frühzeitig aus dem Bachbett des Wienflusses raus und hatte dann die Wahl, entweder ca. 1,5 km zurück zu laufen (nach 25 km nicht meine Lieblingsoption) oder über eine ca. 2 Meter hohe Mauer wieder runter zu gehen – eines der Dinge, die wir in der Sporthalle in MovNat gelernt haben…. War daher kein Problem…

Und 500 Meter weiter musste ich dann den Wienfluss über ein schmales Brett (ca. 3,5 Meter lang) überqueren, das mitten im Fluss auf ein paar Steinen – natürlich wackelig – gelegen ist. Nach den vielen Balancierungs-Übungen natürlich kein Problem.

 

Fazit: Stöcke sind ab sofort bei jedem Trail Run mit dabei und werden bei jeder Steigung eingesetzt. Bin auch schon auf die erste Wanderung gespannt.

Und die Kondition ist besser als befürchtet, auch wenn zwischen 28 km und 860 HM und dem ersten Hunderter noch eine kleine Differenz ist Zwinkerndes Smiley

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