Sichtbare Lauftechnik mit Garmin Forerunner 620

Seit kurzem habe ich einen neuen Laufcomputer: Den Garmin Forerunner 620

Nicht wegen Geschwindigkeit, Puls oder sonstigen Laufwerten – diese Laufuhr liefert andere, sehr spannende Werte für mich:

Er zeigt die Schrittfrequenz, die Bodenkontaktzeit und die vertikale Laufbewegung (also die Bewegung nach oben) an.

Diese Werte sind für das Erlernen einer effizienten Lauftechnik sehr wichtig und ersetzen mein Gefühl (mach ich eh alles gut ?) durch eine Messung.

Heute war ich damit Laufen und habe auf den letzten beiden Kilometern den Brustgurt (der diese Werte liefert) an meinen Laufpartner „angehängt“ – die Idee war, ob man den Unterschied in den Aufzeichnungen sieht.

Vorab noch der Hinweis: Ich bin noch weit davon entfernt, eine wirklich gute Lauftechnik zu laufen, aber ich merke, das der Chi-Running Kurs und die Beschäftigung damit im letzten Jahr doch langsam Früchte trägt.

Hier die Aufzeichnungen – zuerst der Pace (der in diesem Fall ziemlich unwichtig ist)

pace

Hier die Schrttfrequenz:

schrittfrequenz

Die optimale Schrittfrequenz liegt bei 180 Schritten pro Minute. Je höher die Schrittfrequenz, umso geringer die Belastung für die Beine. Ich muss beim Laufen darauf sehr bewußt achten im Moment – ich merke sofort, wenn ich mit meinem Laufpartner plaudere oder mich auf andere Komponenten der Lauftechnik konzentriere. Aber man sieht kurz nach der Hälfte einen sehr schönen Kilometer mit hoher Frequenz.

Und man sieht hier sehr schön, wo wir den Gurt gewechselt haben…. Am Ende liegt die Schrittfrequenz deutlich unter dem Schnitt.

Die Schrittfrequenz beeinflußt die Bodenkontaktzeit. Das ist die Zeit, in der der Fuß den Boden berührt:

bodenkontaktzeit

Warum ist es wichtig, diese Zeit gering zu halten ? Sobald der Fuß den Boden berührt, muß er das Gewicht des Körpers stützen und halten. Je geringer also die Zeit ist, in der der Fuß das Gewicht tragen muss, umso weniger Gewicht muss er tragen. Hier sieht man auch wieder deutlich den einen Kilometer nach der Hälfte, wo alles sehr gut gepasst hat (und auch die Pace sehr gut war) Und man sieht auch wieder schön den Wechsel des Gurtes. Und man sieht auch sehr schön, wie unregelmässig mein Laufstil eigentlich ist.

Zu guter Letzt die vertikale Bewegung:

vertikalebewegung

Je höher der Körper bei jedem Schritt gehoben wird, umso mehr Kraft kostet das Laufen.
Beispiel bei diesem Lauf: Ich bin 67 Minuten gelaufen bei einer durchschnittlichen Schrittfrequenz von 172 Schritten pro Minute. Das bedeutet ich habe 11.524 Schritte gemacht. Bei jedem Schritt habe ich meinen Körper durchschnittlich 7,5 cm gehoben. Das ergibt eine Höhe von 864 Metern. Das leuchtet ein, das das Kraft kostet und je geringer die vertikale Bewegung, umso weniger Kraft.

Die zweite Komponente bei der vertikalen Bewegung ist die Energie, die der Fuß abstützen muss. Je höher mein Körper gehoben wird, umso stärker prallt er wieder am Boden auf. Und umso höher sind die Kräfte, die das Bein abfedern muss. Ganz nach dem Motto: „Gleiten statt Hetzen“

Warum die vertikale Bewegung bei meinem Laufpartner doch massiv geringer als bei mir ist, ist mir nicht ganz klar. Ich denke, das hängt ev. mit der geringeren Körpergröße zusammen. Oder weil der Brustgurt bei Ihr zum Bauch runtergerutscht ist. Oder vielleicht läuft sie in diesem Bereich effizienter als ich – keine Ahnung.

Auf jeden Fall hilft mir die Uhr, meinen Laufstil während des Laufens in Auge behalten zu können und kontinuierlich daran zu arbeiten.

Und ich habe doch 45 Jahre gebraucht um festzustellen, das die richtige Technik viel Kraft und Energie erspart – egal ob es ums Laufen, Radfahren, Schwimmen, Skifahren, Tanzen oder sonstigen Sport geht….

 

1 Kommentar zu „Sichtbare Lauftechnik mit Garmin Forerunner 620

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