Unterwasser-Rugby

die einzige echte 3D-Ballsportart, die ich vor vielen Jahren gespielt habe. Anlässlich der heurigen Meisterschaften wurde ein Legenden-Team „reaktiviert“ – sprich, die ganzen alten Hasen wurden gefragt, ob sie nicht Lust hätten, bei der Meisterschaft mitzuspielen.

Da konnte ich nicht Nein sagen und so stand die letzte Woche sehr stark unter dem Motto: Unterwasserrugby statt Crossfit oder Laufen.

Für die Nicht-Kenner kurz erklärt:

Es spielen 2 Mannschaften mit jeweils 6 Personen im Wasser und bis zu 6 Wechselspieler am Beckenrand.

Ausrüstung besteht aus Flossen, Maske und Schnorchel (und natürlich Badehose/Anzug). Gespielt wird im tiefen Bereich der Bäder zwischen 3,4 und 5 Meter (je nach Bad) über die Breitseite (meist ca. 15-20 Meter)

Auf jeder Seite ist ein Metallkorb am Beckenboden – etwas größer als ein Büromistkübel. Der Ball ist mit Salzwasser gefüllt und sinkt daher ab. Der Ball hat ca. Handballgröße.

Ziel ist es, den Ball in den gegnerischen Korb zu bringen. Dabei muss der Ball unter Wasser bleiben, es sind Passe bis 1-2 Meter möglich. Der Gegner darf angegriffen werden, solange er den Ball hat, ich darf ihn festhalten und versuchen, den Ball wegzunehmen. Beißen, Kratzen, Spucken, Würgen, sowie das Wegreißen von Ausrüstungsgegenständen ist verboten. Klingt jetzt brutaler als es ist.

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Hier sieht man den Tormann in Wartestellung am Korb, links die beiden Schiedsrichter, die das Spiel beobachten (die haben natürlich Pressluftflaschen) und die Spieler (sorry für die schlechte Bildqualität)

Die Meisterschaft wurde auch im LiveStream mit 3 UW-Kameras und 1 Oberwasserkamera übertragen, hier die Aufzeichnung:

Für mich ist dieses Spiel aus mehreren Gründen einmalig und extrem reizvoll:

  • Spiel in 3 Dimensionen
    Es ist das einzige Spiel, das sich wirklich in 3 Dimensionen bewegt. Die Gegner (und eigenen Leute) können nicht nur von links/rechts bzw. von vorne und hinten kommen, sondern auch von oben und unten. Die dritte Dimension macht den Spielablauf wesentlich interessanter und bunter.
  • „Atemlos“
    Wie Helene Fischer das so schön singt: Atemlos durch das Wasser. Zur Spieltaktik gehört auch dazu, den eigenen Atem und den des Gegners einzuschätzen. Angriffe sind zeitlich beschränkt, weil mir (oder dem Gegner) irgendwann die Luft ausgeht. Schnelle, kraftvolle Bewegungen benötigen massiv viel Luft, die ich unter Wasser nicht habe. Das erfordert hohes taktisches Gefühl, im richtigen Moment abzutauchen, zu zweit einen Gegner auszuspielen und zu wissen, wann man wechselt.
  • Bewegungsfreiheit
    Die quasi Schwerelosigkeit unter Wasser, die Bewegung in alle Richtungen, der Einsatz des gesamten Körpers bringt eine quasi Vollbelastung des Körpers, ohne wirkliche Verletzungsgefahr.

So nebenbei bringt es mir beim Tauchen eine gewisse Gelassenheit und Ruhe – wer mal Unterwasser Rugby gespielt hat, den bringt eine verlorene Maske auf 30 Meter Tiefe oder ein plötzlicher Luftverlust nicht mehr wirklich aus der Ruhe. Ich weiß, das die Zeitspanne zwischen dem Moment, wo mein Körper mir sagt, das er keine Luft mehr hat und dem Moment, wo ich wirklich keine Luft mehr habe, in etwa so ist wie beim Auto, wenn die Tankanzeige 0 anzeigt – da geht noch einiges 😉

Warum ich jetzt nicht mehr spiele, wenns doch so super ist ?

Interessen verschieben sich…. Wie im Blog unschwer zu erkennen ist, macht mir Laufen und jetzt Crossfit derzeit einfach mehr Spaß und lassen zu wenig Zeit für eine weitere Sportart – weil wenn, dann gscheit oder gar nicht. Aber ein wenig Blut habe ich doch geleckt und so werde ich das Team (wenn sie mich wollen) in Zukunft bei Turnieren ein wenig unterstützen…

Wer jetzt ein wenig Lust bekommen hat, sich das anzusehen und mal auszuprobieren:

Unterwasser-Rugby wird nicht nur in Wien, sondern auch in einigen anderen Orten in Österreich (Salzburg, Graz, Klagenfurt) gespielt und auch in Deutschland und anderen Ländern.

Alle Infos zur öst. Unterwasser-Rugby Szene gibt’s unter : www.uwr.at

Dort gibt’s noch mehr Infos in der FAQ, mehr Fotos und Videos und hier wird auch die Frage beantwortet, wie Du dazu kommst: http://uwr.at/faq/wie-komme-ich-dazu.html

Viel Spaß damit

Christian

 

 

 

 

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