15 kg in 10 Wochen abnehmen ohne zu hungern und ohne Sport

15 kg in 10 Wochen abnehmen ohne zu hungern und ohne Sport

klingt wie der Beginn eines der vielen Werbeschmäs, ist aber Realität.

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20. Mai 2020 – 2 Tage, nachdem ich begonnen habe

Start am 18. Mai mit:

  • 100,6 kg
  • 26,9 Fettanteil
  • 53,7 Muskelmasse
  • 107 cm Bauchumfang
  • Blutdruck 145/95
  • Triglyceride 166, Cholesterin 291, Cholesterinquotient 6,4

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27. Juni 2020 – 10 Wochen später

  • 85,7 kg (- 14,9 kg)
  • 21 Prozent Fettanteil (-5,9 %)
  • 58,3 Prozent Muskelmasse (+4,6 %)
  • 88 cm Bauchumfang (-19 cm )
  • Blutdruck 110/79
  • Triglyceride 111, Cholesterin 162, Cholesterinquotient 3,7
    (Alle Werte im Normalbereich)

Das war nicht mein erster Diätplan, aber definitiv der bisher erfolgreichste (und am überzeugendste)

Aufmerksam geworden bin ich darauf durch einen Freund, der von Jänner bis Juni 45 kg damit abgenommen hat – ich gebe zu, am Anfang war ich extrem skeptisch.

Was war die Methode ?

KETOGLYC der Firma Protedi

Entwickelt von einem Arzt, begleitet von einem Arzt.

Die Idee dahinter ist recht simpel:

900 kcal am Tag, max. 50 g Kohlehydrate pro Tag, viel Eiweiß, viel Gemüse und Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, …)

Durch die geringe Kohlehydratzufuhr sinkt der Insulinspiegel im Körper, der Körper geht in die Ketose und beginnt, die Energie aus den Fettreserven zu gewinnen.

www.protedi.at

Praktisch schaut das ganze so aus:

Die Mahlzeiten (3-6 pro Tag) bestehen aus Ketoglyc-Proteinmahlzeiten (die genau abgestimmte Mengen von Protein, Fett und Kohlehydraten haben) und 2 Portionen frisches Gemüse.

Die Ketogly-Packerl gibt es in unterschiedlichster Form – Eierspeise, Suppen, Süßspeisen, Chips, Müsli, Drinks, …) . Beim Gemüse ist ziemlich genau definiert, was man essen darf und wie viel davon.

Das ergibt das eine relativ große Vielfalt an Mahlzeiten (an denen man sich in 10 Wochen dann aber doch irgendwie langsam satt isst – zum Glück schmeckt mir Gemüse):

Pizza mit Salat (die Pizza ist vom Aufwand/Genuß eher nicht der Renner)

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Bürotauglich – so hat meistens mein Mittagessen ausgesehen:

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Omlette mit Mangold (Danke Max fürs Foto)

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Auch Nudeln gibt es – naja fast. Es gibt Kanjok Nudeln, die quasi keine Kh haben, die darf man in beliebiger Menge nehmen (glaub mir – beliebig willst du die aber nicht …)

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Auch 2 Stück Eiweißbrot dürfen es am Tag sein

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Und das war 10 Wochen lang mein Frühstück – weil ich es mag

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Das sind nur die Dinge, die mir geschmeckt haben – die Auswahl ist wesentlich größer.

alle 14 Tage gibt’s einen “Kontrollbesuch” beim Arzt – in meinem Fall eine Ärztin mit genauer Abwaage und viel Zeit für Fragen.

In Phase 2 werden dann langsam 2 Mahlzeiten vom Packerl durch Fleisch/Fisch/Soja ersetzt und Phase 3 ist dann ganz ohne Packerl mit definierten Mahlzeiten.

Phase 4 und 5 habe ich mir erspart – hier wirst du über einen längeren Zeitraum noch begleitet, um im Alltag eine Ernährungsumstellung zu bewirken um nicht mehr zuzunehmen.

Wie ist es mir ergangen ?

Gefühlt habe ich mehr gegessen als normal. Beim Mittagessen und Abendessen gibt’s jeweils ca. 400 g Gemüse, das ist recht viel. Und eine Gemüsesuppe aus 400 g Gemüse gibt richtig viel her….

Dh ich hatte nie Hunger, obwohl ich von den erlaubten 6 Mahlzeiten nur 3 Mahlzeiten zu mir genommen habe.

Allerdings war nicht wirklich viel Energie im Körper – was eh verständlich ist. Dh beim Wandern und beim CrossFit habe ich mich tlw. gefühlt, als wäre ich einen Ultra gelaufen – einfach leer.

Nach 3-4 Wochen hat auch mein Kreislauf die Veränderung deutlich gezeigt – Schwindelgefühle, tlw. richtig niederer Puls und sehr niederer Blutdruck.

Wirklich gestört hat mich nur eine Sache:

Die Nahrungsmittelergänzungen. Neben Vitaminen musste ich auch Natrium, Kalzium, Magnesium, Omega 3 und Kalium nehmen, die zum Großteil in Gelkapseln kommen und richtig grauslich sind…

Auch fühlt man sich ein wenig wie ein alter Mann, wenn man in der Früh die Tabletten für den Tag einordnet.

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Die ärztliche Begleitung

Es gibt auf der Homepage von Protedi einige Ärztinnen und Ärzte, die die Diät begleiten.

Aus meiner Sicht ist das auch dringend notwendig – es ist schon ein massiver “Eingriff” in die Körperfunktionen und hier ist es wichtig, das es hier professionelle Begleitung gibt.

Beim Erstgespräch wird auch die grundsätzliche “Tauglichkeit” für diese Diätform geprüft und die Anzahl der Mahlzeiten definiert. Weiters wird der Körper professionell “vermessen” (Gewicht, Größe, Bauchumfang, Muskelmasse/Fett und Wasser)

Während der Diät gibt es zumindest 14-tägige Kontrollbesuche mit erneuter Vermessung und Abklärung von Fragen (die definitiv kommen werden)

Meine Ärztin war Frau Dr. Alexandra Tohati, bei der ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt habe – auch weil sie eine sehr realistische Sicht auf die “Vorschriften” hat.

Und sie hat als besonderes Service den Kontakt via WhatsApp, der für “dringende” Fragen oft geholfen hat.

Was kostet die Diät ?

Gleich vorweg, wirklich billig ist das nicht.

Der Erstbesuch beim Arzt kommt auf EUR 160,00, die weiteren 2wöchigen Besuche jeweils EUR 60,00

Wirklich teuer sind die Mahlzeiten:

Kauft man die bei der Firma Protedi (was für die Erstausstattung dringend zu empfehlen ist) kommt eine Mahlzeit auf EUR 3,00 (exklusive Gemüse..)

Das sind im Monat doch mind. EUR 270,00 – bei 6 Mahlzeiten das Doppelte.

Hier haben wir allerdings eine Alternative entdeckt, einen Shop in Belgien, der die selben Produkte hat (Achtung: es muss beim Produkt FASE 1 stehen !)

www.nutrizorgshop.be

Dort kostet die Mahlzeit ca. die Hälfte, also ca. EUR 1,50

Wie gesagt, unbedingt die Erstausstattung für 14 Tage bei Protedi kaufen…

Auch die Erstausstattung der Nahrungsmittelergänzung würde ich bei Protedi kaufen, die weiteren bei DM oder Bipa – dort sind die wesentlich günstiger.

Teuer ist dann auch das Kleidungs-Shoppen am Ende Winking smile

Die Waage

Ich habe mich täglich in der Früh auf die Waage gestellt und das Ergebnis protokolliert. Wobei die Veränderung zum Vortag in keiner Weise aussagekräftig ist (hier habe ich tlw. Schwankungen von 1-2 kg in beide Richtungen), spannend ist der Wochenschnitt bzw. die Verlaufskurve

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Im Tagesverlauf sieht man deutlich die Schwankungen zwischen den Tagen. Deutlich sichtbar ist auch das Plateau nach ca. 14 Tagen, wo keine oder nur sehr wenig Gewichtsverlust stattgefunden hat – das ist normal und darf nicht beunruhigen Winking smile

Ab 17.7. bin ich dann in die Phase 2 gekommen, wo der Abnehmprozess reduziert wurde.

Nachhaltigkeit

Ich habe vor knapp 2 Wochen mit dem Programm aufgehört und begonnen “normal” zu essen. Allerdings ist das eine “neue Normalität”. Dh die Diät hat meine Essgewohnheiten massiv verändert.

Für mich ist Gemüse mittlerweile Hauptmahlzeit, Fleisch esse ich selten. Auch motiviert mich der tägliche Blick in den Spiegel (oft immer noch begleitet mit einem breiten Grinsen ) die schlechten Gewohnheiten nicht wieder aufzunehmen (dort ein Weckerl nebenbei, dort eine Schokolade, Essen, weil es einfach da ist…)

Kohlehydrate vermeide ich nicht ganz, versuche aber, sie dort zu ersetzen, wo es leicht geht – beim Brot in der Früh, bei den Nudeln – für beides gibt es wunderbare kohlehydratarmen Ersatz (mehr dazu in einem späteren Artikel)

Bei Obst und Gemüse halte ich mich in keinster Weise zurück, schlemmere und völlere was das Zeug hält.

Und natürlich gehe ich hin und wieder mit meiner Frau essen, trinke ein paar Bier dazu, esse Nachspeisen und Eis. Ohne schlechtes Gewissen.

Das Ergebnis: in den letzten 2 Wochen hat sich das Durchschnittsgewicht nicht verändert, ist konstant unter 85 kg.

Fazit

Nix für Leute, die nur ein paar kg abnehmen wollen. Aber wer schon länger 15 kg und mehr loswerden wollte, der sollte sich das überlegen…

Es geht hier wirklich in kurzer Zeit viel weiter, das Programm ist – bei allem was ich über Diäten und Ernährung bis jetzt gelesen habe – ein richtig gut durchdachtes und auch gesundes Programm.

Und es geht ohne massive Einschränkungen, ist ziemlich bürotauglich und geht ohne Hunger…

Und – zumindest in meinem Fall – es motiviert auch, die Lebensgewohnheiten danach nachhaltig zu ändern

2 Kommentare zu „15 kg in 10 Wochen abnehmen ohne zu hungern und ohne Sport

  1. Servus Christian,
    dein Hang zum experimentieren ist ja nicht zu leugnen, deine Lauftipps waren für mich eine große Unterstützung.
    Nur meine 10 Cent zu deinem Diätbericht – in der Überschrift steht ohne Sport – trotzdem strafst du dich lügen mit der Aussage zu Crossfit und Wandern. Sicher – im Vergleich zu Ultramarathon-Vorbereitung vmtl. ein Klacks – trotzdem Sport!
    Zu deinen Eigenschaften würde ich auf jeden Fall Konsequenz zählen, und mit dieser wärst du meiner Meinung nach – so wie ich und viele andere auch – sicher ohne teure Spezialnahrung und Arztbesuche die 15 Kilo los geworden. Wie vorher erwähnt hast du während der Diät auf die diversen Versuchungen und Kalorienbomben verzichtet und deine Ernährung mit viel Gemüse aufgepeppt. Gepaart mit moderater Bewegung bringt das vielleicht nicht in 10 Wochen, aber in 3 bis 4 Monaten sicher den gleichen Erfolg. Ein Arzt und/oder Ernährungsspezialist als Unterstützung beschleunigt das Ergebnis vermutlich.
    Ich habe den Verdacht das bei vielen – evtl auch bei dir – der ausschlaggebenden Anreiz zum Erfolg das ausgegebene Geld und die Angst vor der Niederlage zum Mantra des Diätpropheten ist. Ein Anreiz den ich speziell bei dir für unnötig erachtet hätte.

    Trotzdem natürlich gratuliere zu deinem Wohlfühlgewicht und viel Erfolg bei der Beibehaltung deiner neuen Ernährungsgewohnheiten! Aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwer dass in unserem Job mit unregelmäßigen Arbeitszeiten, Auswärtsessen etc. ist, und wie leicht man in Stresssituationen in alte Muster verfällt.

    lg

    Christian

    • Danke für dein ausführliches Feedback !
      Natürlich hast du recht – ich sehe ja, das ich seit dem Ende weiter abnehme (0,5 kg in 3 Wochen).
      Aber: Es ist weniger das Geld und die Angst vor der Niederlage. Es ist eher so wie beim Lauftraining: Mit einem guten Plan geht mehr weiter – und auch wenn ich weiß, wie ein Trainingsplan aussieht, ist ein von einem externen Trainer erstellten Plan bei mir immer erfolgreicher. Das schöne an dem Programm ist, das es recht effizient ist – und damit in kurzer Zeit viel weitergeht. Wenn ich mir alle meine bisherigen Erfahrungen so ansehe (und die Gewichtskurven dazu) dann waren „reine“ Ernährungsumstellungen nicht so erfolgreich.
      Das halten des Gewichtes ist jetzt auch leichter – einerseits habe ich viel gelernt, andererseits sind die 85 kg bei mir so eine magische Grenze, der ich seit Jahr(zehnt)en nachlaufe und jetzt sicher verteidige bis zum letzten. Dh in kurzer Zeit dorthin zu kommen war für mich schon wichtig.
      Und ad Sport: Die Idee des Programmes geht nicht von Kaloriendefizit durch Bewegung aus und es gibt keine Empfehlung, Sport aufzunehmen. Deswegen die Überschrift 😉 Das ich Sport machen wollte und wandern gehe war nciht wegen, sondern trotz der Diät ….

      Spannend wird der Folge-Blogartikel im Jänner. Quasi die 6 Monate Rückschau verschärft durch die Weihnachtszeit…
      Weil wie immer geschrieben: Abnehmen ist einfach, nicht zunehmen ist das Schwierige…

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