Urlaub mit FiveFingers

Urlaub mit FiveFingers

2 Wochen West-USA und Kanada – vom Stadtbummel bis zur Wildnis – mit zwei Paar FiveFingers (und für die “schönen” Anlässe und fürs Fliegen meine neuen Vivobarefoot).

 

Zu Hause darf ich meine FiveFingers ja nur zum Sporteln und Wandern anziehen, Stadtbummel sind nicht erlaubt. Im Urlaub kennt uns eh keiner, da durfte ich endlich mal erleben, wie sich die Zeit nur in FiveFingers anfühlt.

20150922 Olympic Handy (1)

Meine KSO Evo hatte ich vor allem für die Stadtbummel, fürs Autofahren und für die Strandspaziergänge an. Also immer dann, wenn ich “normale” Schuhe angezogen hätte. Die dünne Sohle und das leichte Obermaterial machen diese Schuhe einfach nur optimal für diese Einsätze

 

 

 

 

 

 

Die Spyrion mit der dickeren Sohle und dem festern Obermaterial waren optimal fürs Wandern – egal auf welchem Untergrund

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Begonnen haben wir in meiner Lieblingsstadt in USA – in Seattle. Home of Microsoft, Amazon, Boeing und anderen großen Firmen.

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Stadtbummel in FiveFingers waren überhaupt kein Problem. Unsere längste Strecke waren 20 km an einem Tag durch Vancouver zu Fuß. Sehr angenehm zu gehen, keine Schmerzen, keine Probleme. Wie Barfußgehen, nur mit ein wenig Schutz für die Sohle. Die KSO geben von all meinen Barfußschuhen das meiste Feedback über den Untergrund zurück, d.h. ich spüre, worauf ich gehe und so erlebe ich die Stadt nicht nur von “oben” sondern auch von “unten”

 

Danach ging es in die Nationalparks an der Westküste: Mount Rainer Nationalpark und danach an die Küste zum Rain Forest in den Olympic Nationalpark – bei Twilight Fans vor allem wegen der Stadt Forks bekannt

Die Trails (wie die Wanderwege in USA heißen) sind mit unseren Wegen nicht wirklich zu vergleichen – mich haben sie mehr an die Spazierwege im Lainzer Tiergarten erinnert. Auch wenn natürlich die Umgebung eine ganz andere ist:

WP_20150920_006  20150919 Rainer Handy (53) DSC_0042 DSC_0075

 

Wandern in den Spyridon ist – auch bei steinigem bzw. felsigen Untergrund kein Problem. Da gibts kein Umknicken, kein Abrutschen, durch die doch flexible Sohle “schmiegt” sich der Fuß an die Felsen an und gibt jederzeit ein Gefühl der Sicherheit.

Bei der Überquerung der Schotterfelder am Fluß hat sich allerdings ein kleiner möglicher Nachteil gegenüber festen Wanderschuhen gezeigt: Lösen sich Steine und fallen auf den Fuß, bietet der Spyridon natürlich keinen Schutz. (Ist uns zum Glück nicht passiert)

Ein weiterer möglicher Nachteil der FiveFingers beim Wandern hat sich dann im Rain Forest gezeigt. Der Rain Forest im Olympic Nationalpark ist ein sehr mystischer Wald

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Hohe Bäume, bedeckt von uralten Flechten, Farne, Bären und Elche… Kein Wunder, das hier Vampir-Filme und Hobbits gedreht wurden. Zum Glück gibt es dort aber, anders als in den tropischen Regenwäldern, keine Spinnen, Schlangen und Ähnliches Kleintier. Hier hätte ich mich mit meinen nackten Füßen in den FiveFingers doch nicht ganz wohl gefühlt, da wären mir meine festen, knöchelhohen Wanderschuhe lieber gewesen.

Der Besuch an der Küste mit einem wunderbaren Sandstrand hat dann einen weiteren Nachteil der FiveFingers aufgezeigt (der mir eh schon bekannt war)

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Problemlos umspülen die Wellen am Strand die FiveFingers (in dem Fall wieder die KSO) mit dem sicheren Wissen, das die Schuhe sehr sehr schnell wieder trocken und warm sind.

Allerdings kommt mit dem Wasser auch sehr viel Sand von oben in die Schuhe – das Wasser rinnt wieder ab, der Sand bleibt. Fazit: Ganz barfuß am Sand ist eh viel besser …

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Für meine ChiRunning Trainertätigkeit war dieser Sandstrand übrigens absolut optimal. Der Sand gibt ein perfektes Feedback über die Lauftechnik

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Auch ich muss noch viel arbeiten an meiner Lauftechnik – der Abdruck des rechten Fußes ist bereits sehr klar im Sand, hier sieht man, das die Kraft sehr gerade in den Boden geht und die Vorwärtsbewegung nicht durch Abdrücken des Fußes am Boden kommt, sondern nur durch die Neigung des Körpers. Der Fuß setzt sehr locker und entspannt am Boden auf. Beim linken Fuß sieht man, das der Sand im Fußballenbereich “zerstört” ist, hier sieht man deutlich, das der Fuß nicht so entspannt wie der rechte Fuß ist und hier Kräfte auf den Boden einwirken. (Was schlecht ist, weil die Kräfte, die hier den Sand “zerstören” wirken natürlich auch nach oben auf Fuß, Knie und Hüfte….)

Mein größtes Problem im Urlaub ?  Der Geruch der Fivefinger….

Ich trage meine FiveFinger grundsätzlich ohne Zehensocken. Im Urlaub hatte ich nur bei unserer WhaleWatching-Bootsfahrt Socken an, ansonsten waren die Füße immer nackt.

Nach 3 – 4 Tagen war das dann am Abend und auch unter Tags doch recht deutlich zu riechen… Ein Problem, dem ich in Bälde einen eigenen Blogbeitrag widmen werde. In weiser Voraussicht war die Tube Handwaschpaste mit im Gepäck und das Waschen der FiveFinger im Waschbecken der Küchen (wir waren nur mit AirBnB unterwegs) hat den Gestank zumindest ein wenig reduziert. Mehr Abhilfe hat aber dann ein Fußspray gebracht, der – großzügig am Abend in die Schuhe gesprüht – das Problem zumindest soweit reduziert hat, das ich auch außerhalb der freien Natur unter die Leute gehen konnte….

(Hier bin ich übrigens für Geheimtipps, Erfahrungswerte und mehr sehr dankbar – wie gesagt, einer der nächsten Blogartikel wird sich nur um dieses Thema und meine gesammelten Erfahrungen damit drehen

Fazit:

Urlaub in FiveFingers sind kein Problem, ob Stadtspaziergänge, Gebirgswanderungen, Regenwald oder Strand, es war immer ein angenehmes Gefühl, die Umgebung nicht nur zu sehen, hören und zu riechen, sondern auch unter meinen Füßen zu spüren….

2 Kommentare zu „Urlaub mit FiveFingers

  1. Hi,

    die Sache mit den nötigen Zehensocken hat mich neben der gewöhnungsbedürftigen Optik immer schon gestört an den FiveFingers (trotzdem toll, dass es die als Pioniere gibt!). Bin ebenso ein großer Anhänger barfußähnlichen Laufens. Zum Glück gibt es für mich genauso flexible Schuhe auch mit herkömmlicher Zehenbox 😉

    Trails in den US rocken, davon träume ich schon lange *seufz*

    Es grüßt der FlowRunner
    http://www.muehelos-laufen.de

    • Naja, nötig sind die Zehensocken ja nicht – ich laufe zu 95 % ohne… Und es ist doch noch ein Unterschied zwischen z.b. Vivobarefoot und Fivefinger, die Möglichkeit, die Zehen unabhängig voninander zu bewegen, spürst Du im Gelände doch sehr…

      lg
      Christian

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