Orientierungslos (ähhm–lauf)

Orientierungslos (ähhm–lauf)

Ich liebe es, mir Lauf- bzw. Wanderrouten aus dem Internet zu suchen und diese dann abzulaufen. Neben den meist wirklich schönen Gegenden, die ich dadurch kennenlerne kommt neben dem sportlichen Aspekt auch noch ein wenig Pfadfinden dazu…

Gestern wurde es (wieder mal) die Hohe Wand – die ich bis jetzt nur spazierend/wandernd erlebt habe. Die Hohe Wand ist (zumindest meines Wissens) das näheste Ziel, wenn Wien wieder mal in der Nebelsuppe schwimmt und die Sehnsucht nach der Sonne groß wird. Mit ca. 1000 Meter liegt sie meistens knapp über den Wolken…

Plattformen für Routen gibt es ja viele, ich nutze oft Bergfex.at und seit einiger Zeit auch Komoot. Letzters ist zwar mit dem Normalpreis relativ teuer (EUR 29,99), ich habe bei einer Aktion zugeschlagen, wo das Komplettpaket unter EUR 10,00 gekostet hat – das war es mir wert, weltweit Tourenvorschläge zu bekommen.

Komoot hat auch eine halbwegs brauchbare Navigationslösung für das Handy, die auch offline funktioniert und erstaunlich wenig Strom braucht.

Trotzdem ist das Navigieren auf Wanderwegen immer wieder ein Abenteuer..

Aber zur Tour:

Ziel war eine 12 km Runde: Felsenpfad – Naturpark Hohe Wand – Skywalk Runde

 

 

Der Felsenpfad ist nett, den (kurzen) Umweg kann, muss man aber nicht unbedingt machen, die Bilder waren aber mit Nebel recht spannend

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Unterwegs war ich natürlich in FiveFingers, die Trek Ascent. Und trotz sehr winterlichen Bedingungen hatte ich immer einen stabilen Tritt und bin nie gerutscht

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Die Wege waren am Anfang nicht wirklich gespurt – es ging mitten durch den Wald und den Schnee

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Steil bergab und steil bergauf und trotz Navi auf der Uhr und am Handy immer wieder am falschen Weg. Nix für Menschen, stur einem vorgegebenen Weg folgen wollen Zwinkerndes Smiley

Nach einer halben Stunde Herumirren auf kleinen Wegen bin ich dann auf die “Kinderwagen”-Wege gekommen und die Sonne ist aufgetaucht

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Winterwonderland pur – da ist dann klar, warum man 1 Stunde mit dem Auto hinfährt…

Die Komott App am Handy ist recht brauchbar, besonders die Sprachansage hilft, das Handy nicht immer in der Hand halten zu müssen und trotzdem zu hören, das man vom Weg abgekommen ist.

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Parallel nutze ich die Navigation meiner Fenix, die auf diesen kleinen Wegen aber nicht ganz so praktisch ist

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Auf 1000 HM dann auf die Nebelsuppe im Tal runterzuschauen, das hat schon was

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Die letzten Kilometer waren dann wieder herausfordernd. Die Sonne war schon weg, es wurde mit jeder Minute spürbar kälter und ich war wieder im eher “unbelebteren” Teil der Hohen Wand unterwegs

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Da laufen beim Laufen dann schon die Gedanken im Kopf, was alles passieren kann – ein falscher Schritt, ein Ausrutschen, ein Sturz, ein gebrochenes Bein – alleine im Wald im Schnee….

Das Wichtigste hier ist, nicht verkrampft zu laufen. Läuft die Angst vor dem Sturz mit, ist der ganze Körper angespannt. Angespannte Sehnen und Muskeln sind aber zu unflexibel, um auf Unebenheiten sicher zu laufen. D.h. entspannen, Körper lockern, besonders die Füße und leichtfüßig durch den Schnee hirschen.

Auch das Wissen, im Rucksack eine Rettungsdecke zu haben, hilft. Das mit dem Handy war bei dem Lauf nicht ganz ideal, der Ersatzakku war zu Hause (dort war ihm wenigstens warm) und teilweise musste ich mit den Handy in der Hand laufen, was im Falle eines Sturzes suboptimal ist (weil das Handy dann irgendwo im Schnee liegt und wahrscheinlich kaputt ist)

Aber für alle Notfälle habe ich noch eine Notfall-Pfeife im Rucksack, angeblich die lauteste Pfeife der Welt

Und hier noch ein kleines Video vom Lauf

 

Wer von meinen Lesern Tipps hat für gute Quellen von Wanderwegen rund um Wien und Österreich mit guter Suchfunktion, hauptsächlich Runden und GPX Download – bitte in die Kommentare posten…

4 Kommentare zu „Orientierungslos (ähhm–lauf)

  1. Hallo Christian,

    Habe mich heute um 5 in der Früh aufgemacht eine ähnliche Runde zu laufen – ich wollte unbedingt nochmal im Schnee laufen.
    Knapp vor Sonnenaufgang bin ich los – tja, die steil runter und rauf und Weg suchen – konnte ich alles nachmachen.
    Leider waren durch das Tauwetter im laufe der Woche und die Minusgrade heute die Spuren hart gefroren – was es nich unbedingt leichter gemacht hat.
    Besonders cool war der Weg zur kleinen Kanzel – frischer, tiefer Neuschnee – 10-15cm. Da hat das Laufen dann richtig Spaß gemacht.

    Im Frühjahr möchte ich dann mal den Südlichen Teil machen.

    Danke nochmal für deinen Bericht

  2. Hallo,

    es war wieder ein tolles Laufbericht. 🙂

    Als Tipp ich empfehle ridewithgps.com. Dort gibt’s unzählige Routen die man verwenden kann. Aber ich bastle eher selbst Routen, was dort kinderleicht geht, weil:
    – kennt viele Karten und wenn man OSM Outdoors auswählt dann sind alle Wander und Waldwege sichtbar
    – kann automatisch an diesen Pfaden planen (also man muss nicht alle Wegpunkte anklicken, nur die nicht eindeutig sind (Abzweigungen, ..))
    – kann gleich Höhenmeter kalkulieren und Höhenprofil anzeigen
    – und natürlich kann man in GPX exportieren

    Ich nutze es schon seit einige Jahren mit meinem Polar V800 (Navigation direkt auf dem Uhr) und mein Handy (Locus map mit kostenlosen offline Karten) funktioniert es sehr gut.

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