Grossglockner Berglauf in FiveFinger

Grossglockner Berglauf in FiveFinger

Kann man einen Hochgebirgs-Traillauf in Minimal-Schuhen laufen ? Ja, man kann Zwinkerndes Smiley Und es geht auf felsigem Gestein fast besser als mit herkömmlichen Schuhen. Aber der Reihe nach…

Am Sonntag war der Großglockern Berglauf. Die Eckdaten klingen beim ersten Hinschauen recht gemütlich: Start in Heiligenblut, Ziel auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, dazwischen läppische 13 km und halt 1.494 Höhenmeter:

 

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Die ersten 1,5 Kilometer waren recht nett – bei strahlenden Sonnenschein, relativ hohen Temperaturen, eine eben Straße in ein wunderschönes Tal reinlaufen

(Man beachte das wunderschön gestreckte Bein des Läufers vor mir, wo gleich die Ferse mit voller Wucht in den Boden gerammt wird….)

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Doch dann die erste (von vielen Steigungen) – meine Fenix 3 hat eine Neigung von 71 % angezeigt – so hat es sich auch angefühlt. Zum Glück war der Weg im Wald und somit halbwegs erträglich.

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Danach, und das hat mir wirklich gut gefallen, immer wieder schöne Strecken zum Laufen – schön von der Umgebung, vom Untergrund und der Neigung

 

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Dann wieder Steilhänge hinauf und wieder hinab im Gänsemarsch.

Den Herrn im gelben T-Shirt werden wir später noch kennenlernen – Kennern fällt vielleicht hier schon sein Schuhwerk auf – ich muss zugeben, ich habs erst später gesehenGOPR9638

 

Aber eine wunderschöne Gegend mit beeindruckenden Wasserfällen

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Teilweise wirkte es wie ein Massenwandertag, es war aber bei weitem nicht so schlimm, wie es aussieht – es waren alle freundlich, kommunikativ (wie man es sonst nur von Ultras kennt) – und haben auch – wenn Platz war – problemlos Platz zum Überholen gemacht.

 

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Etwas weiter oben ist mir dann Alex aufgefallen – in Luna Sandalen mit Zehensocken. Ist in etwa mein Tempo gelaufen und gegangen und so konnten wir uns über unsere Erfahrungen mit Minimalschuhen austauschen.

 

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Die Zehensocken hat er deswegen an, weil er Gatsch auf der Strecke befürchtet hat und dann die Füße in den Luna-Sandalen zum Rutschen anfangen – Nässe ist kein Problem. Und die Zehen – meine große Befürchtung an diesen Schuhen – haut man sich nur 1-2 Mal an, dann kann man es Zwinkerndes Smiley Lustig, das die sich die beiden Minimalschuhläufer zufällig auf der Strecke begegnen. (Wobei – Erfahrungsgemäß sind bei dem Lauf sicher 5-6 Läufer in Minimalschuhen gelaufen)

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Geschätzt nach der Hälfte sieht man das erste Mal das Ziel – ja – genau, es ist die kleine weiße Hütte im rechten Drittel des Bildes Zwinkerndes Smiley

Die Temperatur war hier oben aber schon sehr erträglich. Warm, aber angenehm.

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Hier oben war der Untergrund schon hauptsächlich felsig – mit den Spyrido-FiveFingers allerdings kein Problem.

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Und auch hier immer wieder schöne Laufstrecken – schöne Single Trails in einer traumhaften Bergkulisse

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immer wieder gefolgt von steilen Passagen, tlw. sogar zum Klettern

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Was mir an dem Lauf auch sehr gut gefallen hat: es sind – gefühlt jeden Kilometer – Bergretter gesessen, um in Notfällen Erste Hilfe leisten zu können. Zum Glück haben die meisten nur wenig zu tun gehabt…

 

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Habe ich schon erwähnt, das der Untergrund perfekt für meine Barfuß-Schuhe war ? Kein einziges Mal eine Unsicherheit verspürt, der Fuß hat sich quasi an den Fels angeschmiegt, die Zehen zusätzlich gehalten, es war eine reine Freude den Berg am Fuß zu spüren.

Spannend wird dieser Lauf aber sicherlich (für alle Läufer) bei Nässe, aber auch hier hat sich beim Mozart 100 gezeigt, das die FiveFinger hier einen enorm guten Grip haben.

 

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Irgendwann steht man dann am Fuße eine “Steilwand” ca. 700-800 Meter vom Ziel entfernt. Man sieht die Hütte, man hört die Lautsprecher und weiß: Es ist nicht mehr weit.

Theoretisch. Wenn da nicht noch die ca. 250 Höhenmeter wären….

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Über Felswege und steile Stiegen geht es hinauf

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Auf den letzten Metern hilft das Publikum dann sehr mit Anfeuerungen

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Oben dann endlich im Ziel – die Decke, die man als Zielpräsent bekommt, ist nicht unwichtig, da es ca. 15 Grad hatte und doch kalt wurde, wenn die Sonne weg war.

 

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Fazit 1:

Ein wunderbarer Lauf. Auf der Homepage des Veranstalters steht: Die Anstrengung ist mit einem Halbmarathon vergleichbar. Ein Satz, dem man auf der Strecke niemals zustimmen würde, eine Stunde danach bekommt er jedoch die volle Zustimmung Zwinkerndes Smiley

Wer allerdings keine Bergerfahrung hat, keine Erfahrung mit großen Steigungen, der sollte vorher ein wenig üben. Landschaftlich, von der Laufstrecke und auch von der Organisation ein Lauf, der sich in meine Laufhighlights sehr hoch oben einreiht und sicher wiederholt wird.

(Kleiner Hinweis an den Veranstalter: So gut der eigentliche Lauf am Sonntag organisiert ist, die Informationen vorab auf der Homepage könnten spürbar verbessert werden. Es gibt keine Info über die Möglichkeit, Kleidersäcke am Start abgeben zu können (ja geht, hat super funktioniert), es gab nur sehr spät die Info auf der Homepage, das es Shuttlebusse zurück zum Start gibt (oder ich hab sie nicht gefunden), keine Info, wie die Zeitnehmung erfolgt (brauche ich mein Chip-Fußband bzw. meinen Chip), ..) Es wäre super, wenn all die Infos, die in der sehr umfangreichen Beschreibung, die man bei der Startnummernabholung bekommt, auch ihren Weg auf die Homepage finden würden)

Aber die Betreuung während des Laufes, die Bergrettung, die immer bereit gestanden ist, die Freundlichkeit aller Beteiligten, besonders im Ziel waren wirklich großartig.

 

Fazit 2:

Auch wenn bei dem 13 km Lauf 4 Labestationen waren – ich war froh, meinen Rucksack mit der Trinkblase mitgehabt zu haben. Trinken, wann ich will und es brauche – und auch die Möglichkeit, Läufern, die unterwegs “schlapp” machen, zu helfen. Auch hat mir mein “Zaubertrank” wieder sehr geholfen im letzten Drittel und kurz vor dem letzten Anstieg.

Rezept für den Zaubertrank:

500 Ml Red Bull, 2-3 Esslöffel Chi-Samen, 1/2 bis 1 Teelöffel Salz.

Zubereitung:

Red Bull in eine Schale geben, so lange umrühren, bis die Kohlensäure draussen ist (das in der Flasche zu machen ist sehr mühselig)

Chi-Samen in eine 0,5 Liter Flasche füllen, mit Red Bull auffüllen und ca. 1 Stunde stehen lassen – regelmässig stark schütteln.

DANACH erst das Salz dazugeben. (Hintergrund: Wenn Du Chi-Samen und Salz zusammen gibst und dann mit Flüssigkeit auffüllst, saugen die Chi-Samen das Salz sofort auf und das schmeckt grauslich…)

Wie immer: Vorher im Training ausprobieren.

Mir hilft das definitiv mehr als alle Gels und sonstigen Mittel…

 

Fazit 3:

Ich habe mir NACH dem Lauf sofort meine Kompressions-Socken (bzw. eigentlich Gamaschen) angezogen und erst nach der Fahrt heim am Abend ausgezogen. Serh gute Entscheidung, werde ich ab sofort nach jedem langen Lauf machen.

 

Wer gerne alle Fotos, die ich gemacht habe sehen möchte, hier die Sammlung: http://bit.ly/cd-grossglockner2015

2 Kommentare zu „Grossglockner Berglauf in FiveFinger

  1. Lieber Herr Decker!
    Toll das mehrere Barfußläufer beim Glocknerlauf gibt.
    Ich wohne in den Karnischen Alpen und bin mit den Vibrams beim Berglaufen im steilen Wald und Fels sehr zufrieden.
    Leider zerreißen bisher alle nach wenigen Monaten zwischen Großzehe und 2.Zehe im Textilbereich, Auch der KSO, zuletzt auch das Kangoro Model.
    Im Winter verwende ich die Meril- mit gemeinsamen Zehenraum und weniger Bodengefühl.
    Wissen Sie eine Alternative?
    Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!
    Mit freundlichen Grüßen!
    Raoul Sacher
    9635 Dellach im Gailtal

    • Mmmhhhh….. Ich habe das schon lange nicht mehr…. Grösse passt ? Zehennägel geschnitten ? Ev. Liegt es am Laufstil – ein schlechter Laufstil beansprucht die Schuhe wesentlich mehr. Lassen Sie sich mal filmen beim Laufen (seitlich, einfach an der Kamera vorbeilaufen) und ansehen – vielleicht fällt Ihnen was auf….

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